Habicht MadrasEs gibt Weltkulturerbe aus Stein wie den Kölner Dom. Und dann gibt es immaterielles Kulturerbe. Die UNESCO hat die Falknerei mit ihrer 3500 Jahre alten Tradition in die Liste aufgenommen.

Falknerei, auch Beizjagd genannt, ist die Jagd mit abgerichteten Greifvögeln (Beizvögeln) auf freilebendes Wild in seinem natürlichen Lebensraum. Das Abtragen, also Zähmen und Abrichten, sowie Einjagen eines Beizvogels durch den Falkner bzw. die Falknerin ist ein sensibler Prozess, in dem der Greifvogel sich langsam und nur mit positiven Erfahrungen und Belohnungen an den Falkner gewöhnt. Der Falkner benötigt viel Geduld und Einfühlungsvermögen. Da Greifvögel Bestrafungen nicht verstehen, werden sie zu keiner Zeit angewendet.

Obwohl die Kunst der Falknerei mindestens 3.500 Jahre alt ist, sind die Grundprinzipien beim Abtragen und bei der Beizjagd im Kern die gleichen geblieben, wobei der technische und medizinische Fortschritt, wie auch die ethologischen Kenntnisse der heutigen Zeit, eine dem modernen Tierschutzgedanken Rechnung tragende Praxis ermöglichen.
Quelle:  www.unesco.de (Auszug)